Teenagerschwangerschaften

Komplikationen während der Schwangerschaft oder der Geburt sind die Haupttodesursache aller 15- bis 19-jährigen Mädchen in Ländern des Globalen Süden.

Teenagerschwangerschaft1Weil der Körper der zu jungen Mütter für die Schwangerschaft noch nicht bereit ist, treten bei Teenagern weit aus mehr Komplikationen auf als bei älteren Frauen. Junge Mädchen werden viel zu früh schwanger, weil sie häufig weder Informationen über, noch Zugang zu Verhütungsmitteln haben. Auch zu frühe Heirat spielt eine essentielle Rolle: Ein Viertel aller Mädchen in Ländern des Globalen Süden (China ausgenommen) ist im Alter zwischen 15 und 19 Jahren bereits verheiratet und wird kurz nach der Eheschließung schwanger.

Das Risiko während der Geburt oder der Schwangerschaft zu sterben ist bei Teenagern doppelt so hoch wie bei über 20-jährigen Frauen.

Jährlich sind 13 Millionen Mädchen diesem erhöhten Risiko ausgesetzt. Die überwiegende Mehrzahl (90 Prozent) lebt in Ländern des Globalen Süden, in denen der Zugang zu ausreichender Gesundheitsvorsorge oft nicht gewährleistet ist.

Zu frühe Mutterschaft verdoppelt nicht nur das Risiko der Mutter bei Schwangerschaft zu sterben, sondern auch jenes des Neugeborenen. Das Sterberisiko eines Neugeborenen, dessen Mutter zwischen 15 und 19 Jahren ist, ist doppelt so hoch wie das eines Neugeborenen dessen Mutter älter als 20 Jahre ist.

Bildung gegen riskante Teenagerschwangerschaften

Teenagerschwangerschaft2Schwangerschaft und Geburt sind häufige Gründe für den Schulabbruch junger Mütter. Fehlende oder mangelnde Ausbildung verringert in der Folge die ökonomischen und sozialen Chancen der Frauen. Dabei ist gerade Bildung der entscheidende Faktor: Mädchen mit Schulbildung heiraten später, bekommen weniger Kinder, können diese dafür länger in die Schule schicken und besser mit ausgewogener Nahrung und Gesundheitsdienstleistungen versorgen. Studien der Vereinten Nationen zeigen, dass Mädchen ohne oder mit wenig Schulbildung eher im Teenageralter schwanger werden als gebildete Mädchen.

Ein Ländervergleich macht die Unterschiede deutlich:
In Österreich gebären 10 von 1.000 Frauen im zwischen 15 und 19 Jahren. Vor allem in der Subsahara ist die Anzahl an Teenagerschwangerschaften sehr hoch: in Guinea sind 153, in Mali 190 und in Niger 199 von 1.000 Müttern noch im Teenagealter.

Foto oben: World Vision
Foto unten: Natalie Plhak